Binder, Joseph

Josef Binder war einer der bedeutendsten Gebrauchsgraphiker Österreichs. Seine Einflüsse sind bereits in den 40er Jahren, als er bereits nach New York emigriert war, nachzuvolliehen, etwa beim wichtigsten Gebrauchsgraphiker der 50er Jahre, Walter Hofmann. Binder war u.a. der Schöpfer des berühmt gewordenen Meinl – Mohren, einer Weiterentwicklung seines ursprünglichen Entwurfs von 1924. Den Zeichen der Zeit folgend ließ er die negroiden Züge weg (hoher Fez, Ohrringe, niedere Stirn) zugunsten des allgemeineren Kleinkindchenschemas mit hoher, gewölbter Stirn und es wird nur noch die Silhuette gezeigt.

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Mit Aufträgen von Meinl, Persil, Arabia Kaffee und mit Fremdenverkehrsplakaten etablierte Binder sich als einer der führenden Gebrauchsgrafiker Österreichs. In den späten 1930er Jahren zog es ihn in die Vereinigten Staaten. 1934 unterrichtete er in den USA und brachte sein Buch Colour in Advertising heraus. Nach seiner endgültigen Emigration 1938 richtete er in New York ein neues Studio ein. 1938 gewann er den ersten Preis des Plakatwettbewerbs für die „New York World’s Fair“. Einer seiner wichtigsten Auftraggeber war dabei die US Navy, die ihn 1948 als Art Director engagierte und für die er bis 1963 tätig blieb.

Als Ehrengast und „leader in graphic contemporary design“ wurde Joseph Binder gemeinsam mit Frank Lloyd Wright („greatest architect of all time“) anlässlich einer Gala-Nacht des „Art Directors Club Chicago“ im Jahr 1948 angekündigt. 1963 beendete Binder seine Karriere als Grafikdesigner und widmete sich von nun an der sogenannten „Freien Kunst“.

Von 1922 bis 1926 studierte Joseph Binder Malerei an der Kunstgewerbeschule in Wien bei Berthold Löffler. Er gründete 1921, parallel zu seiner Ausbildung, gemeinsam mit Elisabeth (Lilly) Auböck, Adolf Streit und Friedrich Tauber das nach den Gründungsmitgliedern benannte Grafikatelier ESBETA, das er 1924 als Atelier Joseph Binder – Wiener Graphik weiter führte.

Biographie

1898: am 3. März in Wien geboren
1912-16:: Er erlernt die Lithographie in der Kunstschule Robert Scheffler in Wien.
1915: Preis im Plakatwettbewerb für ‘Vertex’ Glühlampen, Berlin.
1916-18: Kriegsdienst
1919: Freischaffender Maler und Graphiker in Wien.
1922: Kunstgewerbeschule bei Berthold Löffler.
1924: Studienresie nach Italien.
Gründung des Ateliers Joseph Binder, Wiener Graphik.
Plakatwettbewerb, 1. Preis, ‘Musik und Theaterfest der Stadt Wien’.
1925: Vermählung mit Clara Neuschil.
1926: Staatspreis der Kunstgewebeschule, Wien.
1928: Studienreisen nach Paris, Berlin, London.
Internationale Ehrungen.
1933-35: Berufungen für Gastdozenturen in USA. (Chicago – an drei Instituten, Minneapolis, Milwaukee, Los Angeles. Vorträge an der Columbia University, New York und am Pratt Institute i Brooklyn.
1935: Ausstellung im Rahen des österreichischen Werkbundes in Wien. Vortrag am Museum für Kunst und Industrie und im Industriellenverband.
Freischaffender Graphiker und Maler in new York.
1937: Ausstellung ‘Plakate, Architectural League, new York.
1939: Baron C. Collier Medal-Award im Art Directors Club, New York.
Plakatwettbewerb ‘New York Worlds Fair 1939’, 1. Preis.
1940: Internationale Plakat-Ausstellung, Tokio.
1941: Mit 2 Arbeiten im Plakatwettbewerb im Museum of Modern Art, 1. und 2. Preis.
1944: Binder wird amerikanischer Staatsbürger.
Award-Medal im Art Directors Club und erste Wahl der Konsumenten-Jury für Schaufensterplakat ‘Sucret’.
1945: Mitglied im Art Directors Club.
1947: Offizielle Einsendung für die USA im Moma-Plakatwettbewerb ‘United Nations’.
1948: ‘Best of Industry’. certificate of Merit, new York.
Art Direktor, Designer for the US Navy Dept., Washington.
Eröffnungsansprachen beim Annual Award im Art Directors Club, Chicago und im Art Directors Lub, Detroit.
1952: Professorentitel der Republik Österreich.
Plakatwettbewerb ‘Amerikanisches Rotes Kreuz’ New York, 1. Preis.
Ehrenmitglied des Bundes Östereichischer Gebrauchsgraphiker, Boeg, Wien.
1953: Erster Preis bei der Annula Award-Exhibition des Art Direktors Club, Chicago
1955: Mitglied der Allience Graphique, Paris und der AGI, Paris, London, Hamburg, Lausanne und Wien.
1956: Briefmarkenwettbewerb US Airforce (2. Preis), Certificate of Merrit im Art Directors Club, new York.
National Offset Lithograph – Ausstellung, New York, 1. Preis.
1957: Sommer Kunst-Schule Hans Hofmann, Provincetown, Mass.
1962: Vortrag bei der BOEG, Wien.
1963: Ausstellung in Wien.
1965-69: Ausstellungen in New York, Rose Fried – Galerie.
Norfolk Museum.
Bucknell University.
Gesandtschaftsausstellungen des MOMA in New York, Brüssel und Prag.
Penthouse Galleries, Moma-New York.
Museum of Fine Arts, St. Petersburg, FL.
Internationale Plakat Ausstellung, Art Directors Club, New York.
1969: Ehrenmedaille in Gold der Stadt Wien.
Norfolk Museum, Norfolk
1972: Gedächtnis – Ausstellung ‘binder, new york, nonobjective art’, Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien

Sammlungen

Bilbliothek der Stadt Wien
Library Congress, Washington DC
Metropolitan Museum, New York
Museum of Modern Art, New York
Neuberger Museum, Purchase, N.Y.
Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien
Amercan Ambassy, Wien
Archives of American Art, New York und Washington DC
Art Gallery, University of Notre Dame
Birla Academie, Calcutta
Cornell University, Andrew Dickson White Museum, Ithaca N.Y.
Dr. Josef Faltischek, New York
McCrory Corporation, Foundation, N.Y.
National Collection of Fine Arts, Smithonian Institution, Washington DC
New York University, Art Collection
Rose Fried-Galerie, New York
Roth Brothers Fund, Chicago
Wm. F. Pharr, New York