Music, Zoran

1909

am 12. Februar in Görz, Österereich-Ungarn, als Nachkomme eines Schuldirektors geboren. Er sprach in dieser Grenzstadt also perfekt Italienisch, Slowenisch und Deutsch.

1912:

Music besucht die Dorfschule, in der sein Vater Direktor war bis 1914.

1915:

Nach Kriegsbeginn wurde die Restfamilie (der Vater befand sich schon an der galizischen Front) in die Steiermark evakiert.

1916-18:

Die Mutter wohnt allein mit den zwei Söhnen Zoran und Ljuban in einer strohgedeckten Hütte.

1918:

Der vater wird aus der Armee entlassen und unterrichtet bis 1920 am Collio.

1920 – 30:

Die Familie geht mit dem Vater anch Völkermarkt, wohin dieser versetzt wird. Dort besucht er das Gymnasium, das er später in Marburg abschließt.

1930-35:

Music studiert an der Akademie der schöenen Künste in Zagreb bei Babi´c, einem Schüler von Franz von Stuck. Er hält sich wiederholt in Wien auf wo ermit Werken von Klimt und Schiele konfrontiert wird, dann in Prag mit den französischen Impressionisten.

1935:

Music beendet das Studium an der Akademie und geht nach Madrid. Kopiert El Greco und Goya. Toledo erinnert ihn an den heimischen Karst.

1936-40:

Der Bürgerkrieg in Spanien treibt Music nach Dalmatien. Der Karst wird sein beherrschendes Thema.

1941-42:

Erste Ausstellungen in Zagreb und Laibach. Italien okkupiert Dalmatien, Music kehrt nach Görz zurück. Kirchenfresken in Tolmein und Caporetto.

1943:

Erster Venedig-Aufenthalt. Ausstellung in der Galleria Pecrescenzio in Triest.

1944:

Music wir der Kollaboration mit Anti-Deutschen bezichtigt und von der Gestapo verhaftet. Deportation ins Konzentrationslager Dachau. Dort ertigt er heimlich Zeichnungen an. Er erkrankt an Angina und kommt ins Krankenrevier, das die Aufseher aus Angst nicht betreten.

1944-45:

Music erlebt die Schrecken des Todes hautnah, er schreibt:

‘… Gegen Abend wurden die Sterbenden und die, die man bereits für tot hielt, zusammengelegt wir Holzscheite, wie für einen Scheiterhaufen, fast turmhoch. Kurze, halluzinatorische Drehbewegungen, die Entsetzen auslösten, dann ein Krachen, doch dieses Krachen war vielleicht nur ein letztes Stöhnen. Die Nacht, leichter Schnee fiel – wir hatten März -, am nächsten Morgen bewegte sich im Turm nichts mehr. … In apathischer Wartehaltung lebte ich in einer Landschaft der Toten, der Sterbenden. Wir warteten im Schlamm, der Kälte ausgeliefert … Überall aufgeschichtete Leichen. … Beim Wecken zählst du die Toten um dich herum: Einer. Zwei. Drei … heimlich … auf die Seite gelegt … In dem Raum, in dem man sich wäscht, weitere leichen, aufgestapelt an den Wänden, denn es ist unmöglich, alle sofort zu verbrennen. … Du registriest nicht mehr, ob du dich links oder rechts befindest – denn nichts mehr ist wichtig… Ich beginne verhalten zu zeichnen. Ein Mittel vielleicht, um mich zu befreien. … ‘

1945-46:

Ende April die Befreiung durch die Amerikaner. Schwerkrank kehrt Music erst nach Venedig, dann nach Görz zurück.

1946:

Er ist in Cadola (zusammen mit seinem Freund Caldorin, der dort Fresken malt) und malt nach Venedig zurückgekehrt seine Serie von Aquarellen.

1947:

Der Kaufmann und Sammler Pospisil stellt ihm eine Atelier zur Verfügung. Im folgenden Jahr bekommt er von Benedetto Marcello ein Atelier (Palazzo Pisani bei San Stefano) zur Verfügung, von dem aus er ganz Venedig sehen kann.

1948:

Biennale in Venedig mit zwei Bildern. Galleria dell´Obelisco in Rom, wo er die sammler Estorick kennenlernt, mit denen er sich anfreundete. Besuch von Kokoschka. Alix de Rothschild wird seine erste französische Sammlerin. Erste Verkäufe auch nach USA (Mark Tobey).

1949:

Er dekoriert eine Villa in Zürich. Heirat mit Ida.

1950-51:

Premio Gualino (Biennale Venedig) und Prix de Paris in Cortina.

1952:

Die Ausstellung in der Galerie de Frabce in Paris wird zu einer der wichtigsten Etappen. Die Galerie nimmt Music unter Vertrag und er kann sich in Paris niederlassen.

1953-54:

Neues Atelier in Venedig. Im Sommer in Chioggia. Erste Ausstellung in New York.

1955:

Erste Radierungen. Documenta-Teilnahme.

1956-60:

In Dalmatien malt er die ‘Terres dalmates’.

1961:

Erster Aufenthalt in Cortina d´Ampezzo (Buntstiftzeichnungen und Gemälde)

1964:

Das Kunstmuseum basel kauft 26 Zeichnungen, darunter 10 aus Dachau.

1966-67:

Mappe ‘La terre ecrit la terre’, 10 Farbradierungen.

1968:

‘Censimento Apenninico’, 10 Farbradierungen

1970-75:

Zeichnungen, Graphiken und Ölbilder ‘Nous ne sommes pas les derniers’. Aufenthalt an der Cotes d´Azur.

1974:

Dolomiten-Zeichnungen.

1976-80:

Zeichnungen des waldes von Fontainbleau und der beginn der ‘Felslandschaften’.

1980:

Beginn der Federzeichnungen mit Portraits von Ida.

1981-82:

Serien ‘Canale della Giudecca’ und ‘Punta della Dogana’, ‘Zattere’ und ‘Marghera’.

1983:

Serien ‘Atelier’ und ‘Casa a Venezia’

1984:

Beginn des Zyklus ‘Interno di cattdrale’. Biennale-Teilnahme mit ganzem Saal.

1985-87:

Portraitserien ‘Selbstportrait’ und ‘Ida’ (siehe Abbildung unter: https://www.art4public.com/index.cfm?page=products_detail&products_id=557)

1988-91:

Weitere Blätter zu ‘Nous ne sommes pas les derniers’, ‘Doppelportraits’, ‘Selbstportraits’ und ‘Ida’

1991-92:

Serie ‘Uomo’

2005:

Zoran Music stirbt 96-jährig in Venedig