Claude Monet (Künstler-Portrait)
Claude Monet (14. November 1840 in Paris – 5. Dezember 1926 in Giverny), geboren als Oscar-Claude Monet, war ein bedeutender französischer Maler, dessen mittlere Schaffensperiode der Stilrichtung des Impressionismus zugeordnet wird.
Nach einer kurzen Lehrzeit an der Académie Suisse in Paris schulte Claude Monet sich vor allem durch das Studium der Werke der Künstler der Schule von Barbizon, des niederländischen Landschaftsmalers Johan Barthold Jongkind, William Turners und John Constables. 1872 malte er sein berühmtes, einer Stilrichtung namengebendes Bild „Impression, soleil levant“ (Impression, Sonnenaufgang“).
Namensgeber für den Impressionismus
Der geborene Sohn eines Kaufmanns wuchs in Le Havre auf. Seine künstlerische Begabung zeigte sich zunächst im Zeichnen von Karikaturen. 1856 begegnete er dem Maler Eugéne Boudin, der mit seinen Seestücken und Küstenbildern, in denen er atmosphärische Stimmungen zu erfassen suchte, als Vorläufer der Impressionisten gilt. Boudin regte den jungen Monet zur Kunst generell und vor allem zur Pleinairmalerei, zur Freilichtmalerei an. Eine frühe Prägung bedeutete für Monet auch das Werk von Charles-Francois Daubigny, einem Vertreter der Schule von Barbizon, jenen Künstlern, die im Wald von Fontainebleau und an der Seine Natureindrücke in ihren Bildern festhielten. 1859 schrieb sich Monet in Paris an der privaten Académie Suisse ein, wo er auch Camille Pissarro begegnete. In den Jahren 1861 und 1862 leistete er Militärdienst in Algerien, wo ihn Licht und Farben des Südens nachhaltig beeindruckten. Nach seiner Rückkehr trat er in das Atelier des in Paris lehrenden schweizerischen Malers Charles Gleyre ein, zu dessen Schülern auch Auguste Renoir und Alfred Sislely gehörten. Wichtig für Monets künstlerische Entwicklung war auch die Freundschaft mit dem in Paris lebenden und arbeitenden niederländischen Landschaftsmaler Johan Barthold Jongkind. Doch setzte er in diesen Jahren mit Gleichgesinnten (Sisely u. a.) seine Landschaftsstudien im Wald von Fontainebleau fort.
1870 hatte dr Künstler seine langjährige Geliebte Camille Doncieux und Mutter seines Kindes geheiratet. Er ging mit seiner jungen Familie nach London und studierte dort die Bilder John Constables und William Turners, vor allem dessen Darstellungen von Landschaftsmotiven im Nebel. In London trat er auch in Kontakt mit dem Kunsthändler Paul Durand-Ruel, der in der Folgezeit zahlreiche Werke Monets kaufen sollte.
Ende 1871 siedelte MONET nach Argenteuil über und mietete in dieser kleinen, an der Seine im Westen von Paris gelegenen Stadt ein Haus. Dort entstand 1872 sein berühmtestes, einer Stilrichtung Namen gebendes Gemälde „Impression, soleil levant“ („Impression,Sonnenaufgang“, Paris, Musée Marmottan).
Leben
1840 – Claude Monet wird am 14. November in Paris geboren. Kurz darauf zieht die Familie nach Le Havre um, wo Monet seine Jugend verbringt.
1858 – Claude Monet lernt den Landschaftsmaler Eugène Boudin kennen. Fasziniert von seiner Kunst will es auch selbst Maler zu werden.
1859 – Ohne Schulabschluss geht Monet nach Paris. An der Kunstschule “Academie Suisse” lernt er Jacob Camille Pissarro und andere Realisten kennen.
1861 – Auf Drängen seines Vaters wird Claude Monet zu einem siebenjährigen Militärdienst nach Algerien einberufen. Er wird der Kavallerie zugeteilt.
1862 – 1863 – Der sensible Künstler erkrankt an Typhus. Eine Tante Claude Monets, selbst Gelegenheitsmalerin, kauft ihn vom Militärdienst frei. Wieder in Paris arbeitet er in einem freien Atelier. Dort lernt Monet Pierre-Auguste Renoir kennen.
1864 – Monet beginnt mit Landschaftsstudien.
1865 – Die Maler Frédéric Bazille und Claude Monet beziehen ein gemeinsames Atelier in Paris. Auf dem berühmten Pariser Salon stellt Monet “Seestücke” aus, Gemälde mit Schiffen und Meeresmotiven.
1866 – Monet malt das lebensgroße Frauenporträit “Camille”, das von der Kunstkritik gelobt wird. In Ville d’Avray bei Paris entsteht das große Figurenbild “Frauen im Garten”.
1867 – Monets Lebensgefährtin Camille Doncieux bringt am 8. August einen Sohn zur Welt.
1868 – Claude und Camille ziehen zunächst nach Bennecourt, dann nach Le Havre. Die Internationale Marine-Ausstellung zeigt fünf Gemälde Monets.
1869 – Claude Monet stellt im Schaufenster des Farbenhändlers Latouche ein Bild aus, das mit der neuen Technik kurzer Pinselstriche angefertigt wurde. Er entwickelt diesen Stil in den folgenden Jahren weiter.
1870 – Am 28. Juni heiraten Claude und Camille.
1871 – Der Kunsthändler Paul Durand-Ruels kauft erstmals Bilder von Monet. Am Jahresende zieht die Familie Monet in den Ort Argenteuil, nordwestlich von Paris. Die Gegend ist bei Malern sehr beliebt. Sie bewohnen ein Haus mit Atelier nahe der Seine.
1872 – Ankäufe des Kunsthändlers Paul Durand-Ruels sichern Monets finanzielle Unabhängigkeit.
1873 – Im April trifft sich Monet mit Jacob Camille Pissarro und anderen Malern, um über die Gründung einer Künstlervereinigung zu beraten. Er beginnt an der Arbeit mit seinem berühmten Gemälde “Impression, Sonnenaufgang”.
Geburt des Impressionismus
1874 – Am 15. April präsentieren Monet und seine Künstlervereinigung ihre Werke zum erstenmal der Öffentlichkeit. Monet stellt sein Gemälde “Impression, Sonnenaufgang” aus, das der Gruppe den Spottnamen “Impressionisten” einbringt. Trotzdem entstehen weitere impressionistische Bildeer. Edouard Manet portraitiert seinen Malerkollegen im Gemälde “Claude Monet in seinem Atelier”. Das Atelier ist nichts anderes als ein Boot. Es entsteht die Malerei “plein air”, unter freiem Himmel.
1875 – Monet malt seine Frau in zwei großen Figurenbildern: “Der Spaziergang. Frau mit Sonnenschirm” und “Camille im japanischen Kostüm”.
1876 – Der Sammler Ernest Hoschedé unterstützt Monet. Er lässt ihn in seinem Schloss Rottembourg in Montgeron von Juli bis Dezember malen.
1877 – Der Gesundheitszustand von Monets Ehefrau Camille verschlechtert sich.
1878 – Am 17. März wird Monets zweiter Sohn Michel Monet geboren. Die Familie zieht nach Vétheuil nahe Paris. Die finanzielle Lage verschlechtert sich.
1879 – Camille stirbt im Alter von 32 Jahren an Unterleibskrebs. Monet erweist ihr mit seinem Bild “Camille auf dem Totenbett“ die letzte Ehre.
1883 – Claude Monet mietet mit Alice Hoschedé ein Haus mit Garten in Giverny, das er bis an sein Lebensende bewohnt. Alice Hoschedé ist die Ehefrau von Ernest Hoschedé, der 1877 Bankrott anmelden musste.
1889 – In einer Ausstellung in der Pariser Galerie Georges Petit werden Gemälde Monets zusammen mit Skulpturen von Auguste Rodin gezeigt. Monet gewinnt wieder an Popularität. Der Begriff “Impressionismus” wandelt sich vom Spottnamen zum anerkannten Kunststil. Merkmal: Der Künstler bildet den Gegenstand so ab, wie er ihn persönlich empfindet. Der Impressionismus verbreitet sich schließlich auch in Deutschland. Wichtigste Vertreter werden Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt.
1890 – Monet kauft das Haus in Giverny.
1891 – Ernest Hoschedé stirbt.
1892 – Claude Monet und Alice Hoschedé heiraten.
1915 – Monet lässt in seinem Haus ein großes Atelier bauen. Er malt großformatige Bilder seines Seerosenteichs.
1916 – Der Maler erhält einen Staatsauftrag für den Seerosen-Zyklus.
Letzte Jahre
Im Jahre 1908 zeigen sich erste Anzeichen von Monets Augenerkrankung. Von Oktober bis Dezember des Jahres brach er zusammen mit seiner Frau zu seiner letzten Reise nach Venedig auf. Dort malte er nicht nur, sondern studierte in Kirchen und Museen Werke der großen italienischen Künstler.
Durch zwei Operationen erlangte Monet 1923 sein Augenlicht wieder. Er begann wieder an seinen großen Seerosendekorationen zu malen, wurde jedoch von Depressionen behindert. Viele seiner Bilder der letzten Jahre zerstörte Monet selbst, weil er nicht wollte, dass nach seinem Tod nicht fertiggestellte Werke, sowie Skizzen und Versuche in den Kunsthandel gelangten, wie es nach dem Tod Manets der Fall gewesen war.
Am 5. Dezember 1926 stirbt Claude Monet in Giverny.