Karin Angerer (Künstler-Portrait)

Die Künstlerin Karin Angerer wurde 1969 in Salzburg geboren, wo sie auch lebt und arbeitet:

  • 1987 Matura
  • 1987 – 1988 Fachlehrgang für Werbegrafik bei Prof. Herzner in Innsbruck mit Diplom-Abschluss
  • 1992 – 1999 Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz
  • Seit 2003 laufend Präsentationen bei Kunstmessen, Ausstellungen u. Galerien im In- und Ausland
    Auktions-Notierungen.

Künstlerisches Arbeiten ist die Quelle ihrer inneren Zufriedenheit. Kunst bedeutet für Karin Angerer Erfüllung und gleichermaßen Medium, um sich kompromisslos und völlig authentisch zu verlieren und wieder neu zu finden. Die Künstlerin zeigt ein ausgesprochenes Können im Umgang mit der Farbgebung und weiß geschickt mit dem Auge des Betrachters zu spielen, um eine direkte Kommunikation aus den Werken kommend entstehen zu lassen. Karin Angerer arbeitet hauptsächlich mit Acrylfarben und räumt der Kolorierung nicht nur in stilistischer Hinsicht große Bedeutung ein. Die Arbeiten wollen kommunizieren, zum Nachdenken anregen, Emotionen wecken, aufrütteln, bewegen und auch erfreuen. Da ihre Bilder und Skulpturen von persönlichen Erlebnissen geprägt sind, lebt in ihnen die Offenheit, die Ehrlichkeit und die Lust. Der Mensch, Kommunikation und soziale Beziehungen sind ein zentrales Thema ihrer Arbeiten. Karin Angerer schafft in ihrem Atelier in der Stadt Salzburg Bild-Serien in verschiedenen Mischtechniken und Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien wie Bronze, Stein und Kunststoff.

Galerist Mathias Beck (Homburg/Saar) über Karin Angerer bei einer Einzel-Ausstellung 2019:
Im Laufe der Zeit seit unserer ersten gemeinsamen Ausstellung hat sich Karins Stil deutlich verändert. Waren vor 12 Jahren noch viele Bilder von sehr viel stärkerem Abstraktionsgrad, so malt bzw. zeichnet sie heute dezitiert und präzise. Auch arbeitet sie heute oft in Serien, so z.B. Die sieben Todsünden, denen sie dann die sieben Tugenden entgegenstellt. Ich bin verdutzt gewesen über die Serie X-Men, die immerhin schon neun Jahre alt ist, wo ein mehr oder minder gebogenes X, das aus vordergründig grob gesetzten, fast gehackten Einzelstrichen besteht, Motiv ist. Mich berührt hier die Wucht, die eine grafische Arbeit entfalten kann.
Hauptwerk der Ausstellung ist natürlich das große Durchatmen, das für mich aber inhaltlich und formal sehr stark mit der kleinen Serie Hände zusammenhängt.
Die Sehnsucht Serie ist expliziet für diese Ausstellung entstanden und thematisiert dieses Gefühl in kleinen und privaten, fast intimen Schaubildern. Überhaupt geht es in Karins Bildgeschichten meist darum, einen bildhaften Ausdruck für Gefühle zu finden. Karin verlässt dabei nicht die präzise abgebildete Realität, sondern versucht ihr Anliegen durch eine Art Narrativ zu vermitteln. Man kann ihre Bilder lesen.

Galerist Dr. Christopher Naumann über die Einzel-Ausstellung Neptuns Pferde von Karin Angerer 2015:
In der Vorplanung zur Ausstellung von Karin Angerer haben wir uns lange überlegt welches Thema wir Karin vorgeben. Allzu leicht sollte es nicht sein, denn es ist immer spannend einen Künstler mit einem sperrigen oder aufgeladenen Thema zu reizen und zu sehen was er/sie daraus macht. Wir entschieden uns für „Neptuns Pferde“, Neptun der Gott des Meeres, hier aufgegriffen als Zivilisations Hintergrund, als Geschichte zur Gesellschaft, auch als Statement zur Gesellschaft. Was in der Antike bereits Thema war, Sagen und Mythen optisch darzustellen, musste nun von Karin in unsere Zeit transferiert werden. Ja, Neptuns Pferde sind Bestandteil der Ausstellung, doch auch viele andere Motive die thematisch einen Bogen von der Antike bis in unsere Gegenwart schlagen sind in der Ausstellung zu sehen. Dabei reduziert Karin ihre Motive immer weiter, nimmt Mensch und Tier heraus, bis nur noch die Wasseroberfläche zu sehen ist. Die Arbeiten, die extra für diese Ausstellung gemacht wurden, sind sehr gut gelungen und sehr wohl entsprechend ausgearbeitet. Schön ist es, dass es teils abstrakte, teils surreale Bildmotive sind, das sich die Bildmotive auch übereinander lagern, teils aber auch wirklich in Kombination mit Bildtitel und Bildmotiv einfach schöne Geschichten sind, die man für sich entdecken und auch weiter spinnen kann.

Galerist Mathias Beck (Homburg/Saar) über Karin Angerer bei einer Einzel-Ausstellung 2007:
Erfüllung und gleichermaßen Medium, um aufzurütteln und zu bewegen, aber auch um sich dabei zu verlieren und wieder neu zu finden – all das bedeutet Kunst für Karin Angerer. Konsequenterweise verdichtet sich diese konzeptionelle Annäherung in den ungewöhnlichen Objektbildern und Objekten. In ihnen gelingt es, ganz unterschiedliche Materialien und Sujets zu – auf den ersten Blick – archaisch anmutenden Werken zu verbinden. Zwischen Erhabenheit und in sich ruhender Bewegung entfaltet sich die Wirkung von Karin Angerers singulären Konstrukten gerade aus dem Mit- und Nebeneinander von Farbe, Form und Trägermaterial. Bei den Bildern räumt Angerer der Kolorierung nicht nur in stilistischer Hinsicht große Bedeutung ein.

Galeristin Angelika Landherr (Mannheim) über Karin Angerer 2006:
Sie ist Malerin und Grafikerin von Beruf und will aufrütteln und erfreuen. Sie ist auf ihrem ganz eigenen künstlerischen Weg – dies ist ihr ein wichtiges Anliegen, um authentisch zu bleiben. Karin Angerer arbeitet hauptsächlich mit Acrylfarben und unterstreicht somit die Reinheit der Farbe, die sich darin anbietet. Die Künstlerin zeigt ein ausgesprochenes Können im Umgang mit Farbgebung und weiß geschickt mit dem Auge des Betrachters zu spielen. Eine direkte Kommunikation aus den Werken kommend mit dem Betrachter entsteht.
Skulpturen: Karin Angerer arbeitet u.a. intensiv mit Spring Stone (Serpentin) und hat von Shona-Art Bildhauern das Handwerk gelernt. Eine harte Arbeit in der sie voll und ganz in der entstehenden Skulptur aufgeht, was sie erst Recht nicht davon abhält im Stein, ihren speziellen Ausdruck zu finden.