Walter Hofmann (Künstler-Portrait)
Walter Hofmann entstammte einer Offiziersfamilie und verbrachte seine Kindheit in verschiedenen Garnisonen der Monarchie. 1917 zog die Familie nach Wien, den Sommer verbrachte sie auf eigenem Besitz in Sulz, Niederösterreich. Hofmann besuchte ab 1926 die Hochschule für angewandte Kunst (Fachklasse für Malerei bei Bertold Franz Löffler), legte seine Schwerpunkte jedoch auf Plakatgestaltung, Illustration und Lithographie.
1929 eröffnete er im elterlichen Haus in der Piaristengasse 7 im 8. Bezirk sein eigenes Atelier, erhielt seinen ersten Auftrag vom Modegeschäft Kleider-Hahn und setzte sich mit seinen Entwürfen durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte er eine äußerst erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiet der Plakatwerbung und erhielt zahlreiche in- und ausländische Preise. Außerdem wirkte er als Professor an der Hochschule für angewandte Kunst.
1950 bis 1970 war Hofmann einer der gefragtesten Werbegrafiker; seine Plakate prägten in den 50er und 60er Jahren das Straßenbild, das Atelier Hofmann (das in der Blütezeit bis zu 30 Mitarbeiter beschäftigte) war in der österreichischen Gebrauchsgrafik (Firmen- und Winzer-, Fremdenverkehrs- und Ausstellungswerbung) marktführend (beispielsweise Pez-Mädchen, Postfuchs, Astralux-Bären, Nivea, Bensdorp, Frucade; Fremdenverkehr und Winzerverband Niederösterreich, Bauernbund, Volksbank). Besondere Gelltung erführ er durch die Firma Nivea, für die er zahlreiche Plakate anfertigte, u.a. die berühmte Wasserski fahrende Dame im Badeanzug.
1952 erhielt der Grafiker den Österreichischer Staatspreis für Plakatwerbung. Walter Hofmanns Nachlass an Plakaten und Plakatentwürfen wurde 1994 im Dorotheum versteigert. Hier auf art4public finden Sie eine ganze Anzahl von Plakaten und auch Originalentwürfen.
Die Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus verfügt über einen umfangreichen Bestand an Plakaten aus Hofmanns Atelier.