Wilhelm Thöny Portrait

Wilhelm Thöny (Künstler-Portrait)

Wilhelm Thöny (10. Februar 1888 in Graz, Österreich-Ungarn – 1. Mai 1949 in New York City), ein österreichischer Maler, Grafiker, Radierer und Illustrator besuchte die Landeskunstschule in Graz. Dann studierte er von 1908 bis 1912 an der Akademie der Bildenden Künste, München, bei Angelo Jank und Gabriel von Hackl. Neben der Kunst-Ausbildung lernte er Gesang und Klavier. Schon während seines Studiums wurde die Münchener Neuen Secession gegründet, deren Gründungsmitglied er wurde. Er begegnete Künstlern wie Alfred Kubin, mit dem er bis an sein Lebensende Kontakt hielt und der ihn, wie andere, prägte.

Wilhelm Thöny ist ab 1908 in München, wo er an der Kunstakademie zu studieren beginnt. Während des Ersten Weltkrieges als Regimentsmaler tätig, ist er bis 1917 an der italienischen Front und fertigt u.a. Porträts von Offizieren und Gefangenen sowie Skizzen von Schlachten an, die er danach im Atelier besser und größer ausführt.

Wilhelm Thöny Federzeichnung, laviert Dame mit Cocktailglas

Dame mit Cocktailglas

Nach Kriegsende lebt er in München zusammen mit seiner Frau, der Amerikanerin Hilma White, und seiner Tochter Margit. Ab 1919  übersiedelt er in die Schweiz und bleibt dort bis 1922. Es entstehen großteils religiöse Werke und das „Buch der Träume“, eine Arbeit von etwa 100 z.T. düsteren Grafiken. Nach der Schweiz führt ihn sein Weg   zurück nach Graz (ab 1923). Dort gründet er zusammen mit  Künstlerkollegen wie Alfred Wickenburg, Axel Leskoschek und Fritz Silberbauer die Grazer Secession und wird ihr erster Präsident. Thöny wird zum Gesellschaftsm3enschen. In der Folge erhält er mehrere öffentliche Aufträge, etwa für die Handelskammer oder das Operncafé, er organisiert Ausstellungen, Vorträge und Konzerte für die Secession.

1931 verlässt Thöny seine Heimatstadt und übersiendelt nach Paris. Er war 1929 schon einmal dort gewesen und hat die Kunst-Metropole sehr genossen. Er zeichnet zahlreiche Stadtansichten und gerfigt Porträts für die Pariser Gesellschaft an. Immer wieder hält er sich einige Monate an der Côte d´Azur auf und hält sie in Zeichnungen und Aquarellen fest. 1933 reist Thöny im Sommer zum ersten Mal nach New York. Er besucht dort seine Tochter und die Familie seiner zweiten Frau Thea. Der Eindruck der gigantischen Wolkenkratzer muss überwältigend gewesen sein, denn zurück in Paris malt er zahlreiche Ölbilder und Aquarelle mit Motiven aus NY. Während der Pariser Weltausstellung von 1937 wird Thöny die Goldene Medaille verliehen, ein Jahr später aber verlässt er Paris und emigriert nach New York City. In den Anfangszeiten leidet ziemlich unter der Isolation eines Auswanderers. 1948 verbrennt in seinem New Yorker Atelier ein großer Teil seiner Werke. Ein Jahr später, am 1. Mai 1949, verstirbt Thöny in New York.

Zeittafel

  • 1888: Am 10. Februar in Graz geboren.
    Während seiner Schulzeit erhalten er und sein Bruder die Ausbildung zum Pianisten. Daneben widmet er sich dem Zeichen- und Malstudium bei Anton Marussig.
  • 1908: Am 4. November wird Thöny an die Akademie der bildenden Künste in München aufgenommen. Neben Malstudien bei Gabriel von Hackl und Angelo Jank studiert er auch Musik. Von Fachleuten wird seine außergewöhnliche Stimmbegabung sehr geschätzt und er erhält ein Engagement an die Münchner Oper: Doch Thöny lehnt ab, er will nur noch Maler werden. 1892 wird er Mitglied der Münchner Secession.
  • 1914: Im Ersten Weltkrieg wird der künstlerische Aufstieg Thönys jäh unterbrochen, er geht zurück nach Graz.
  • 1917: 26. Jänner bis 18. Mai als Kriegsmaler am Monte Zebio tätig
  • 1918: Im November rüstet Thöny ab. Er geht in die Schweiz, danach ist er München ansässig.
  • 1923: Aus finanziellen und auch politischen Gründen geht Thöny zurück nach Graz und
    gründet im Herbst die Grazer Secession. (Hier trifft er die Maler Fritz Silberbauer, Alfred Wickenburg, Axel Leskoscheck, Hans Wagula und den Bildhauer Hans Mauracher.
  • 1927: Thöny beginnt die Mitarbeit bei der Münchner Zeitschrift ‘Die Jugend’ und der Berliner Zeitschrift ‘Querschnitt’.
  • 1929: Professorentitel vom Bundespräsidenten.
  • 1930: Vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst wird Thöny der staatliche Ehrenpreis zuerkannt. Er wird ordentliches Mitglied der Secession  in Wien, Prag und auch der neuen Münchner Secession. Es folgen zahlreiche Ausstellungen in Österreich und Deutschland. In New York und Prag nimmt er teil an Gruppenausstellungen.
  • 1934: Thöny lebt und arbeitet nun in Paris, wird zum Ehrenpräsidenten der Grazer Secession auf Lebenszeit ernannt. Im Juni erhält er denStaatspreis . Ausstellungen in Graz, Wien, Salzburg und in anderen Städten folgen auf dem Fuß.
  • 1937: Thöny malt ein Porträt des Erzbischofs Verdier in Paris und wird dafür bei der Pariser Weltausstellung mit der Goldmedaille ausgezeichnet.
  • 1938: Die politische Situation in Europa verunsichert Thöny, er und seine Frau übersiedeln im März nach New York.
  • 1939: Die Familie bereist Quebec, Boston, Washington und New Jersey.
  • 1940: Thöny bestreitet eine Reihe bedeutender amerikanischer Ausstellungen.
  • 1942: Er schließt einen Vertrag mit den “Knoedler Galleries” ab und es werrden Ausstellungen in Museen und div. Galerien eröffnet. Er bekommt den “John-Elliot-Memorial-Prize”.
  • 1946: Nach Kriegsende zurück in Europa.
  • 1948: Am 4. März trifft Thöny ein schwerer Schicksalsschlag. Bei dem Brand in “Brown´s Lagerhaus” in New York, wo eine große Menge Ölbilder und Graphiken gelagert waren, verbrennen fast 1.000 Arbeiten.
  • 1949: Am 1. Mai stirbt Thöny im 62. Lebensjahr an einem Gehirnschlag