Beschreibung
Bildserie „Blinde Post“
von Stefanie Ruprechter
Angelehnt an dem bekannten Kinderspiel „Stille Post“ (Flüster Post) ist diese Serie entstanden. Dabei wurde das 1. Bild von einer Fotovorlage abgemalt und dann jedes weitere Bild vom vorhergehenden. Somit verändert sich das Bild mit jedem Male.
Für mich liegt in diesem lustigen Kinderspiel viel Wahrheit. Man kann die Erkenntnis, die man zwingend daraus ziehen muß, dass sich mit jeder einzelnen Weitergabe von Information, diese verändert. Somit sollte ganz klar die Konsequenz für jeden im persönlichen darin liegen, dass man nie über Begebenheiten spricht bei denen man nicht dabei war bzw, dass man nie Informationen (auf wenn sie gut gemeint sind) von anderen im Moment nicht anwesenden Personen weitergibt. Erstens hat es nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun, wenn man über jemand spricht, der nicht da ist oder über Begebenheiten, die in der Vergangenheiten stattgefunden haben bzw. in der Zukunft vermutlich stattfinden werden.
Der weitere Aspekt dieser Erkenntnis ist, dass nichts, dass wir in Zeitungen und anderen Medien hören wahr sein kann, es ist immer gefärbt und verfälscht durch den „Blinden oder Stillen Post-Effekt“. Mögen Journalisten auch darin geschult worden sein, Informationen faktisch wiederzugeben, kann es ihnen trotzdem nie ganz gelingen. Eckdaten mögen stimmen, doch wie oft wird vorschnell analysiert und gar interpretiert. So entsteht es auch, dass wenn man unterschiedliche Quellen heranzieht man unterschiedliche Bilder von derselbigen Begebenheit gezeichnet bekommt.
Jede Information, die man bekommt oder weitergibt ist immer subjektiv gefärbt. Auch möge uns bewusst sein, dass jede Wahrnehmung, die wir für wahr halten, doch auch nur subjektiv ist. So wird auch jede Meinung relativ. Was auch immer wir zu wissen glauben, glauben wir nur zu wissen.