Beschreibung
Aus dem Übermalen der eigenen Bilder heraus entstehen Bilderwelten, die auf der leeren Leinwand vielleicht nicht möglich wären. Diese Serie der übermalten Bilder bzw. Brauchsels Scheuchen umfasst nahezu 60 Werke von denen sich einige im dritten und vierten Durchlauf befinden. Nach der Prämisse des Futurum exactum – der determinierten Zukunft, stünde es demnach vorher fest wann, in welcher Art und Weise und wie oft die Bilder einer Neukomposition unterzogen werden. Ein zuweilen wiederkehrender malerischer Prozess. Es geht um Erinnern, Verinnerlichen, wach werden, die Augen öffnen, Beobachten und sich selbst Hinterfragen. Und so versteht der Künstler seine Gebilde und Konstrukte als Scheuchen, die den Beobachter nicht primär zum Verscheuchen sondern zu einem solchen, wie beschriebenen Aufscheuchen und Erkennen animieren. Bildhafte Narration wird suggeriert aber nicht forciert. Die Scheuchen (oder auch scares) wurden also partiell oder gänzlich immer wieder überarbeitet – gewissermaßen zerstört, zerlegt, radiert, verworfen bzw. wieder ergänzt, neu gestaltet, vervollständigt, Ähnliche Herangehensweisen finden sich in Kreiger´s Collagen.