Portrait Clemens Andel

Andel, Clemens

1975 – 1983: Besuch des Stiftsgymnasiums Wilhering
1983 – 1992: Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Studium und Meisterklasse bei Prof. Anton Lehmden und bei Prof. Claus Pack, welcher der eigentliche Mentor war.
1992 – 1997: Kabarettistische Tätigkeit im In- und Ausland. Verschiedene Aufträge als Schauspieler für Fernsehen, Theater, Video. Rezitator, Bühnenbildner, Regisseur (Theater), Autor und Texter, Journalist, Kellner, Koch und Sommelier, Baustellengehilfe, Fotomodell etc. Mit all dem verbunden ist in dieser Zeit das weitgehende Pausieren im malerischen Bereich.
1997: Intensive Wiederaufnahme der malerischen Tätigkeit, vor allem der Ölmalerei.
1998: Ergänzung des Studiums durch eine weiterführende Ausbildung an der Universität für Künstlerische und Industrielle Gestaltung in Linz.
1999: Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit

Über Clemens Andel

Clemens Adel sei Maler, stimmt zuerst nur bedingt, denn Insider kennen ihn als Kabarettisten auf in- und ausländischen Bühnen. Freunden ist er dagegen auch als Koch ein Begriff. Die Ausbildung hat er allerdings auf der Akademie der bildenden Künste genossen, hat Malerei studiert, von Beginn an. Dies scheint auf den ersten Blick mehr Verwirrung denn Klärung zu schaffen, darf aber durchaus als Einheit angesehen werden. Die Malerei hat ihn immer interessiert, denn sie ist eine kontemplative Methode, sich persönlich der Welt zu nähern, das Kabarett öffnet die Möglichkeit, andere Menschen auf dem Umweg der Satire auf sich selbst hinzuweisen und Dinge über die Welt zu sagen, die fast nur die Literatur sagen kann. Persönlich ist er ein sehr geselliger Mensch, der anderen gerne Freude bereitet und hiefür steht seine vierte Leidenschaft innerhalb der genannten kreativen Disziplinen: das Kochen. Damit soll gesagt sein, daß sich in Andel ein Künstler zeigt, der nicht einem Berufskünstler gleich nur sein Einkommen zu sichern sucht, sondern ein Mensch, der an anderen ebenso interessiert ist, wie an seiner eigenen Kreativität. Er gehört zu den wenigen Künstlern, die Kollegen unterstützen, so sich eine Gelegenheit bietet. Weil es ihm um Kunst geht! So findet man den Einstieg in seine Bilder. Auf den ersten Blick gehören sie schon nicht in die gängigen Kategorien, lassen sich nicht in einen ‘Stream’ oder gar ‘Mainstream’ einbinden, sperren sich gegen solche Modekunst. Fast altmodisch wirkt seine Technik aufs Erste, altmeisterlich in der Technik der Lasuren und Gründe, man ist nicht mehr daran gewöhnt innerhalb der jungen Malerei. Clemens Andel gehört zur stilleren Generation. Seine Malerei erhebt nichts weniger, als den Anspruch, gute Malerei zu sein. Ein gelungenes Bild ist ihm der Lohn für die ausdauernde Bemühung, unverständig staunende Gesichter sind nicht sein Ziel. Sein Anliegen ist eine Erneuerung der Malerei in kleinen Schritten, er versucht sich an bekannten Ansätzen um zu Neuem zu gelangen, einen Prozeß in Gang zu bringen, der die Jahrhunderte der Kunst wesentlich geprägt hat, die schrittweise Eroberung neuer Erkenntnisse unter Berücksichtigung des bereits Bekannten. Von der Ölskizze weg beginnt er seine Werke behutsam aufzubauen, legt Schicht um Schicht an, reduziert und versucht den Landschaften Licht zu verleihen. Dabei bedient er sich einer strichlierenden Malweise, die ein Flirren verursacht, vom Pointilismus aber durchaus verschieden ist. (Dr. Thomas Seywald)