Portrait Künstler Ezequiel (Lopez-Garcia)

Ezequiel, (Lopez Garcia)

Der spanische Maler, der sich als solcher nur Ezequiel nennt und auch so signiert, wurde im Jahre 1940 in Cadiz geboren und lebt und arbeitet seit 1958 in Madrid. Ausstellungen in renommierten Galerien in Spanien, Italien, der Schweiz, Deutschland und Österreich unterstreichen seine internationale Bedeutung. In seinem Heimatland Spanien steht er in hohem Ansehen und wurde mit verscheiden Kunstpreisen ausgezeichnet.

 

 

Kurzbiographie

1938: Geboren in Cadiz, Spanien
1958: Stipendium der Escuella Bellas Artes (Cadiz) für einen Studienaufenthalt in Paris
1979: 1. Internationaler Preis für Zeichnung, Gijon
1980: 1. Preis für Malerei – Cadalso de los Vidrios, Madrid
1981: Goldmedaille für Zeichnung, Herbstsalon Madrid. Silbermedaille für Malerei, Herbstsalon Madrid
1982: Goldmedaille für Malerei, Herbstsalon Madrid
1983: Goldmedaille für Malerei, Alcocron Madrid;
 Silbermedaille für Malerei, Guadalajara.
 1. Preis Circulo Catalan, Barcelona

Über Ezequiel (Katalogtext)

Ezequiel López Garçia ist nicht von schlechten Eltern. Seine fernen Väter sind Velázques und Goya, an die er, ein traditionsreicher Spanier, sich mit Zuneigung und Einverständnis erinnert. Der Mensch als soziales und existentielles Phänomen ist in der heutigen Kunst kaum mehr ein Thema. Ezequiels Thema ist aber ausschließlich der Mensch, niemals verbrämt und umgeben von Interieurs, Architekturen und Landschaften. Seine Landschaften sind die Körper, Gesichter, die Blicke, die Münder und die Gesten seiner Modelle, die er ironisch, grotesk, nicht ohne Zärtlichkeit, mit außerordentlicher stilistischer Homogenität darzustellen vermag. So führt er uns eine höchst gelungene Comedie humaine vor, voller Rollen und Masken, ein Potpourri von Sentimentalität, Dummheit, Hochmut, Verzweiflung, Langeweile, Katastrophen und Arroganz. Wie schön, dass solch ein Einzelgänger, abseits der zeitgenössischen Choräle, so apart und wunderbar zu singen vermag. (Paul Flora)

Über Ezequiel (Ausstellungstext)

Wie schon in früheren Zyklen, wie etwa den „Mujeres liberadas“ beschäftigt sich Ezequiel, den befreiten Frauen, erneut mit dem Menschen. Demaskierend doch zugleich liebevoll, drastisch doch nicht belehrend, niemals voyeuristisch oder anklagend nähert er sich der menschlichen Figur in all ihrer Tragik und all ihrem Schmerz. Die Thematik ist nicht einladend, nicht schön genug für die Ästheten unter uns, deshalb aber sicherlich nicht weniger wahrhaftig, zumal der Mensch als Existenz, in seiner Getriebenheit, seiner Angst, seinen sozialen Abhängigkeiten kaum mehr als Thema der bildenden Kunst auftritt. Was die künstlerischen Ahnherrn Ezequiels, Goya und Velázquez, interessierte, macht auch er sich zum Thema seiner Arbeit und entführt uns in eine wohlbekannte, aber gerne verleugnete Welt von Hochmut, Arroganz, Eitelkeit, Sentiment und Fadesse, und er zeigt uns jene Menschen, die in den Grenzregionen der fremden auftreten und dort ihre Stellung mit großem Selbstverständnis behaupten.

Ezequiel läßt sich in die Modeströmungen zeitgenössischer Malerei nicht recht einfügen und für einen direkten Vergleich mit seinen spanischen Vorvätern ist er zu modern. Zu unserem Glück gibt es solch exotische Vögel, die sich einem zeitgeistigen Milieu nicht anbiedern und ein höchst anregendes Lied anzustimmen bereit sind.
(Dr. Thomas Seywald)

Ezequiels befreite Frauen

Wie schon in früheren Zyklen, wie etwa ‘Die Welt der Nacht’, beschäftigt sich Ezequiel López Garcia auch in den ‘Mujeres liberadas’, den befreiten Frauen, erneut mit dem Menschen. Demaskierend doch zugleich liebevoll, drastisch doch nicht belehrend, niemals voyeuristisch oder anklagend nähert er sich der menschlichen Figur in all ihrer Tragik und all ihrem Schmerz.
Die Thematik ist nicht einladend, nicht schön genug für die Ästheten unter uns, deshalb aber sicherlich nicht weniger wahrhaftig, zumal der Mensch als Existenz, in seiner Getriebenheit, seiner Angst, seinen sozialen Abhängigkeiten kaum mehr als Thema der bildenden Kunst auftritt. Was die künstlerischen Ahnherrn Ezequiels, Goya und Velázquez, interessierte, macht auch er sich zum Thema seiner Arbeit und entführt uns in eine wohlbekannte, aber gerne verleugnete Welt von Hochmut, Arroganz, Eitelkeit, Sentiment und Fadesse, und er zeigt uns jene Frauen, die an den Grenzen einer Männerwelt auftreten und ihre Positionen behaupten.
Ezequiel läßt sich in die Modeströmungen zeitgenössischer Malerei nicht recht einfügen und für einen direkten Vergleich mit seinen spanischen Vätern ist er zu modern. Zu unserem Glück gibt es solch exotische Vögel, die sich einem zeitgeistigen Milieu nicht anbiedern und ein höchst anregendes Lied anzustimmen bereit sind.

Die Nacht des Ezequiel

Die Welt der Nacht zu malen ist für mich etwas anderes, ist anders, weil ich während der Nacht schlafe, ich bin kein Mensch, der Kneipen, Tanzsäle u.s.w. besucht. In meinen Träumen sehe ich eine magische Welt, eine Welt wo die Dunkelheit, der Halbschatten alles magisch erscheinen läßt: zauberhafte Persönlichkeiten mit Todesgrinsen sind glücklich, bleiben in ihrer Welt, eine Welt wirklich, wie die meine unter der Sonne.

Zu Ezequiel – Gedicht zur Welt der Nacht

Ein schwarzer Mantel verdeckt den Wald,
anwesende Sterne beobachten.
Glitzernde Augen warten in der dunklen Nacht auf die winzigste Zerstreuung,
um sich auf die Beute zu werfen.
Ein schwarzer Mantel deckt die große Stadt.
Licht, Autos, Leuchtschilder.
Die Nacht drängt, die Straßen werden leer,
eilige Schritte, Gelächter, noch welches Geschrei.
Gekünstelte Frauen mit bunten Schuhen lächeln.
Unbestimmte Männer mit nicht passenden Kleidern gehen nirgendwohin.
Vaterlose Kinder gehen, sprechen, lachen in der Stille der Nacht.
Geld ist der einzige Zweck,
alle wollen Geld.
Scheue Männer, Männer mit klassischen Kleidern steigen suchend aus luxuriösen Autos,
sie werden wohl wissen, was sie suchen.
Die Nacht mit Ihrer Dunkelheit deckt alles zu,
alles bleibt verborgen, keiner wird etwas erfahren.
Ein neuer Tag beginnt.
Der schwarze Mantel und die ersten Strahlen der Sonne sind unvereinbar.
Das Licht enthüllt alles,
die Welt der Nacht stirbt und hinterläßt den neuen Tag.
Busse, Händler, Leute, Händler.
Es ist ein neuer Tag, der die finstere und verborgene Nacht getötet hat.
(Ezequiel)